Geschichte des Schwebeverein Dürrenwaldstetten oder eine unendliche Geschichte von 1972 - heute

Getreu dem Motto: Ubi es mea onus smores.

Schwebe (altdeutsche Bezeichnung) ist der Flurname für eine bewaldete Erhebung in Dürrenwaldstetten.

Durch Ausgrabungsfunde wurde festgestellt, dass die Gegend um Dürrenwaldstetten bereits von den Kelten besiedelt wurde und auf der Schwebe rituelle Handlungen durchgeführt wurden.

Einer der großen Führer wurde "Limbo Gallus" genannt, dessen Nachfahren immer noch in Dürrenwaldstetten ansässig sind.

Der Überlieferung nach stammt von ihm auch der Ausspruch: UBI ES MEA ONUS SMORES.

Der Schwebeverein sieht sich auch getreu diesem Leitspruch als legitimer Nachfolger dieser großen Persönlichkeit.

Solange es Menschen in Dürrenwaldstetten gibt, wurden auf der Schwebe Feste gefeiert, haben sich Jung und Alt zum Plausch getroffen. Im Sommer wurde die Schwebe zum Schulsaal und das ABC wurde unter den mächtigen Buchen gepaukt. Unter den mächtigen Buchen wurden die ersten zarten Liebesbanden geknüpft. Und die Alten haben sich von der täglichen Arbeit ausgeruht.

1972 ein sehr geschichtsträchtiges Jahr, das Jahr der olympischen Spiele, Deutschland wird Fußballeuropameister und als Höhepunkt Gründung des Schwebeverein.

Die legendäre schwäbische Kultband „Die lustigen Holzwürmer“ (Die BEATLES von der Alb ra), haben an der Fasnet den altehrwürdigen „Rössle-Saal“) wieder einmal richtig aufgemischt. Aus einer Bierlaune heraus wurde beschlossen, dass das Waldfest auf der Schwebe wieder aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden muss.

Ende der 40iger Jahre haben es einige junge Burschen in Angriff genommen und veranstalteten einige Male ein Waldfest auf der Schwebe. Doch nach kurzer Zeit ist dieses wieder eingeschlafen. Und an dieses sollte angeknüpft werden. Es musste bei null begonnen werden, denn aus den früheren Jahren war nichts mehr vorhanden.

Projekt Schwebefest wurde in Angriff genommen.

Als erstes wurde, wie es im Schwabenland der Brauch ist, ein Verein gegründet.

Am 07. Mai 1972 wurde im Gasthaus „Rössle“ der Schwebeverein aus der Taufe gehoben von einer verschworene Gesellschaft von 23 Idealisten, welche zu allem bereit waren. Es handelte sich um einen reinen Zweckverein mit dem Ziel: Durch die Wiederbelebung des Waldfestes auf der Schwebe den Zusammenhalt der Jugend zu verstärken.

Mit unermüdlichem Unternehmergeist und einer Blauäugigkeit, wie es wohl heute niemand mehr wagen würde, ging es auch sofort ans Werk.

In unseliger Kleinarbeit wurden mühsam eine Theke, Tanzboden und weiter Festutensilien zusammengebaut. Viele Wochenende und Nächte wurden für dieses Vorhaben geopfert.

Am Samstag, 22. Juli 1972 war es dann endlich soweit. Das 1. Waldfest auf der Schwebe wurde eröffnet. Bereits beim 1. Mal ließ man sich musikalisch nicht lumpen. Die weit über die nationalen Grenzen bekannte Tanzband „Die lustigen Holzwürmer“ ließen die altehrwürdigen Buchen erzittern. Der Durst wurde mit Flaschenbier gelöscht, und wer Hunger hatte konnte sich an Bratwürsten satt essen. Es gab nur Bier, Sprudel und Bratwürste.

Der Erfolg beflügelte. Trotz der Einfachheit war dieses Fest ein voller Erfolg. 101 Kasten Bier und 1.132 Bratwürste waren die Bilanz.

Dieser Erfolg gab den Aufwind und den Mut weiterzumachen. Und seit dieser Zeit wird jährlich am letzten Wochenende im Juli auf der Schwebe gefeiert. Mit den Jahren wurde dann aus Waldfest auf der Schwebe das Markenzeichen „Schwebefest“.

Mit den Jahren wurden fast alle tragenden Teile der Theke usw. durch Stahlkonstruktionen im Baukastenprinzip ersetzt. Ein Weizenbierpavillion und eine Kaffeebar wurden gebaut.

Der Festplatz auf der Schwebe wurde in Eigeninitiative an das Wasser- und Stromnetz angeschlossen. Nach dem Motto "Stillstand ist Rückschritt" werden die bestehenden Bauten laufend den Bedürfnissen angepasst und erweitert.

Der Erhalt der Natur und Kultur der schwäbischen Heimat sind uns sehr wichtig.

Um die Flut von Plastikgeschirr einzudämmen, wurde in Kooperation mit der Gemeindeverwaltung ein Spülmobil angeschafft. Das Spülmobil ist neben 2 Spülmaschinen auch komplett mit Geschirr und Besteck voll ausgestattet und wird auch vermietet.

Jährlich beteiligt sich der Schwebeverein am „Tätigen Umweltschutz“. Im Rahmen der Flurbereinigung wurde ein Grillplatz erstellt und die Patenschaft für die Pflege und Erhalt übernommen.

1/4 jährlich wurde zuerst Glas, Papier, Alteisen und alle Arten von Plastikmaterial gesammelt und einer getrennten Entsorgung durch den Wertstoffhof zugeführt. Jetzt wird alle 3 Monate Altpapier und ein Mal jährlich Alteisen gesammelt.

In Eigeninitiative wurde die Kirchenmauer renoviert.

Mit einem Festwagen haben wir uns 1989 an der 900 Jahr Feier des Klosters Zwiefalten und 2005 an der 750 Jahr Feier der Stadt Riedlingen beteiligt.

Der Schwebeverein übernimmt allerlei kulturelle Aufgaben innerhalb der Gemeinde.

Zur Zeit hat der Schwebeverein ca. 30 Mitglieder.

1998 durften wir unseren 1. Vorstand und Gründungsmitglied Norbert Spoth zum Ehrenvorstand ernennen.

Im Gedenken an unseren verstorbenen Mitgliedern:

  • Florian Rudolf
  • Kleta Munz
  • Willi Munz